Pamir - Roof Of The World

Letztes Wochenende hatte ich das große Glück, ins Pamir-Gebirge zu fahren.
Damit hatte ich nicht wirklich gerechnet, da es ein ganzes Stück weg ist von Khujand. Das abenteuerlichste und auch schönste war an sich die Hin- und Rückreise nach Khorog (Chorugh - gibt hier wieder tausend Schreibweisen).

Erstmal in die Hauptstadt 

Um ins Pamir zu kommen, musste ich von Khujand erstmal eine knapp 5 stündige Taxifahrt (ähnlich MFG) nach Duschanbe hinter mich bringen. Die Fahrt geht direkt durch das Gebirge und Tadschikistan hält endlich was es verspricht und zwar viele Berge! Auf dem Weg nach Duschanbe passiert man drei Tunnel wobei der spektakulärste wohl der Ansob-Tunnel ist.

Gefährlichste Tunnelverbindung der Welt

Eröffnet wurde er 2006 und er galt angeblich lange als gefährlichste Tunnelverbindung der Welt. Seit 2015 gibt es zumindest Licht in dem Tunnel, aber immer noch keine Entlüftungsanlage. Es hat eher wie eine Mine gewirkt als ein echter Straßentunnel. Überholt wurde trotzdem fleißig.

Kampf um Mitfahrer

Nach eine kurzen Nacht in der Hauptstadt und ein paar Dinks in der "Bundesbar", ging es morgens um 5 Uhr zum Taxistand, um einen Jeep zu finden, der uns nach Khorog bringt. Das ganze geht an diesen Ständen (auch von Khujand nach Duschanbe) recht ruppig zu. Das Taxi das mich hingebracht hat, hatte noch nicht mal angehalten, da wurde schon die Tür aufgerissen und versucht mich zu irgendwas zu überreden. Die Grenze konnte ich ihnen aber recht schnell beibringen ;) 

Wir waren fünf Leute und hatten auch recht schnell einen Jeep zu einem vernünftigen Preis gefunden. Für 30 € durften wir eine ca. 13 Stunden Fahrt auf ruppiger Straße genießen. Insgesamt waren wir acht Leute in dem Jeep und hatten glücklicherweise die schlechtesten Plätze bekommen. Das heißt vor zwei (auf 1,5 Plätzen) und ganz hinten drei. Und Anschnallen ist sowieso nicht angesagt.

Hupen ist wichtiger als bremsen

Auf dem Weg in die Autonome Provinz Berg-Badachschan (GBAO) sind wir über Kulob bis nach Kamar und von dort an der afghanischen Grenze entlang bis nach Khorog gefahren. Bis Kamar ist die Straße noch einigermaßen okay, doch danach ist es eine Schotterpiste mit extrem vielen Schlaglöchern. Hat den Fahrer aber nicht gestört, genauso wenig wenn Leute auf der Straße waren oder Autos zu langsam gefahren sind. Viel Hupen und immer schön auf der Gegenfahrbahn fahren. 
Übrigens habe ich ein extra Visum inklusive Fingerabdrücke für das GBAO gebraucht und die Leute sehen sich auch als Pamiri und nicht als Tadschiken. Dementsprechend wurden wir neben den sonstigen Polizeikontrollen auch so noch öfter kontrolliert. 

Mittagspause in Kalaikhum

Auf dem Hin- und Rückweg haben wir eine Pause in einem Restaurant direkt an einem rauschenden lauten Bach in Kalaikhum gemacht. Hier scheinen alle Jeeps, oder zumindest die mit Touris an Board, Pause zu machen. 

Kochendes Wasser

Neben der Mittagspause und den Kontrollen haben wir sozusagen nur angehalten, wenn wir Wasser gebraucht haben. Entweder zum Trinken, zum Autowaschen (scheint ein spezieller Wasserfall gewesen zu sein, bei dem man kurz mit dem Auto drunter fahren muss) oder eben, wenn das Kühlwasser kocht. Beim Kühlwasser war ich mir nicht so sicher, ob sich das ausgeht, aber der Fahrer schien alles im Griff zu haben. Auch ein platter Reifen wurde in weniger als 15 min gewechselt. 



Grenzerfahrung

Neben der ruppigen Fahrt, war die Fahrt an sich tatsächlich super schön. Es ging die ganze Zeit direkt an der afghanischen Grenze entlang, die durch einen grauen Fluss markiert war. Es war zwar alles grau in grau, aber einfach beeindruckend, so lange durch das Pamir zu fahren und immer wieder durch kleine grüne Orte. 
Dass wir bereits um 7 Uhr Abends angekommen sind, verdanken wir dem schon zuvor angedeuteten rücksichtslosen Fahrstil, aber dafür mussten wir nicht im Dunkeln fahren, denn dann wäre es mir noch mulmiger zu Mute gewesen. An einigen Stellen war es wirklich eng und ging nicht wenige Meter in Tiefe und/oder direkt in den reißenden Fluss!



Festival: Roof of the World

In Khorog habe ich mich hauptsächlich entspannt. Das ging ganz gut, denn der Park war wirklich schön und hatte einen schön kalten Pool. Abends gab es dann auf dem Festival viel traditionelle Musik aus Usbekistan, Kirgisistan und natürlich Tadschikistan. 
An sich waren auf dem Festival weniger Touristen als gedacht, denn die meisten waren auf der Durchreise oder in den Bergen unterwegs.





Hupe kaputt?

Auf dem Rückweg waren wir 7 Leute und konnten uns so einen Jeep schon am Vortag reservieren und dementsprechend fast pünktlich um 5 Uhr morgens losfahren. Am Anfang dachte ich, die Hupe ist kaputt, aber wir hatten einfach das Glück einen guten Fahrer zu haben. Wir sind in unter 15 Stunden nach Duschanbe gefahren und hatten eine recht entspannte Fahrt, soweit das dabei möglich ist. Übrigens kann man für die Strecke auch schnell mal zwei Tage brauchen, was durchaus öfter vorkommt! 

Ende gut alles gut

Das waren ein paar Eindrücke von meinem Trip ins Pamir. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt! :) 



Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Duschanbe - Hauptstadt

Isfara - Red Mountain

Laufen Vol. 2: Ich dachte die Hitze und ich wären Freunde